Probleme im Paar

Kinder ja oder nein und wie viele, Sex ja oder nein und wie, Babysitter ja oder nein und wie oft. Rund um Schwangerschaft, Familie und Alltag geht es in einer Beziehung schnell ans Eingemachte. Wie lässt sich das regeln? Ist es möglich, sich partnerschaftlich zu trennen? Und was ist für die Kinder das Beste?

Gute Partnerschaft will gelernt sein

Liebe und Partnerschaft gelten in unserer Gesellschaft als ursprünglich, natürlich, instinktgesteuert. Eine Grundfertigkeit des Lebens, über die viel gesprochen werden kann, aber nichts erlernt werden muss. Das ist ein Mythos. Es gibt viel Wissen und Erfahrungen über die verschiedenen Phasen einer Beziehung. Von guter Kommunikation über gute Gewohnheiten bis zur Wahrnehmung der eigenen und der anderen Bedürfnisse. Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelnder Liebe, darüber etwas lernen zu wollen. Gerade im Gegenteil. Deshalb beraten wir auch zu Fragen der Liebe. Und unbedingt auch, bevor es schwierig wird.


Stresslevel Kinder

Niemand hat gesagt, dass es einfach werden würde. Kinder haben massenhaft Bedürfnisse, die sie lautstark vertreten. Sie sind oft entschlossener als ihre Eltern und sie nehmen keine Rücksicht auf die romantischen Bedürfnisse eines Paares. Sie vervielfachen die Hausarbeit, sie stören das Sonntagsfrühstück und sie sorgen dafür, dass mindestens ein Elternteil müde, gereizt oder gelangweilt ist. Und das alles 24 Stunden am Tag. Klingt nicht so nach Flitterwochen? Eben. Wenn es da mal knirscht oder kracht, ist das normal.
Wenn aber die Grundstimmung von Wolke-Sieben Richtung Gewitter wechselt, ist es Zeit etwas zu tun. Vielleicht einen Spaziergang zu zweit machen. Vielleicht eine*n Nachbar*in oder ein Elternteil aus der Kita fragen, ob sie das Kind einmal nehmen würden. Vielleicht einen Beratungstermin vereinbaren. Jetzt.


Erziehungs­probleme

Fast alle Eltern lieben ihre Kinder. Fast alle Kinder lieben ihre Eltern. Aber Kinder können Erwachsene schwer herausfordern. Können Eltern ratlos, hilflos und wütend machen. Wenn das Kind sich im Supermarkt schreiend auf den Boden wirft. Wenn es andere Kinder beißt. Wenn Eltern selbst die Fassung verlieren und ausrasten. Dann heißt es schnell: Wer hat was falsch gemacht? Oder: Warum kriegen alle das hin, nur ich nicht? Erziehungsprobleme können auch die Beziehung der Eltern belasten. Und die allermeisten Menschen, die für Kinder Sorge tragen, stehen irgendwann mal am gleichen Punkt. Deshalb möchten wir Sie ermutigen, sich bei Bedarf Unterstützung zu holen. Auf Wunsch vermitteln wir Ihnen gern eine Familien- und Erziehungsberatung.

„Auf der Mutter-Kind-Kur gab es Erziehungsberatung. Ich wollte nicht hin, wir hatten doch keine ernsten Probleme. Zum Glück war ich dann doch da. Und da erfuhr ich, wie es leichter geht. Viel leichter. Das war das Beste an der ganzen Kur.“

Trennung und Patchwork­familien

In manchen Familien geht eine Trennung partnerschaftlich und leise über die Bühne. In anderen mit lautem Streit und Türenknallen, manchmal auch mit Erpressung, Wutausbrüchen und Gewalt. Wenn es gemeinsame Kinder gibt, müssen immer auch Absprachen zur Kinderbetreuung, zum Wohnort, Umgangsrecht und zu Finanzen getroffen werden. Eine neutrale dritte Person kann solche Prozesse erleichtern. Viele Eltern profitieren in Trennungssituationen von einer Familien- und Erziehungsberatung, die wir Ihnen bei Bedarf gern vermitteln.


Gewalt in der Partner­schaft

Damit meinen wir Drohungen, Beleidigungen, Schlagen, Treten oder Haareziehen. Aber auch die Kontrolle des Handys, kränkende „Witze“, die Kontrolle der Finanzen oder die gezielte Isolation einer Partnerin oder eines Partners können Teil einer Gewaltbeziehung sein. Ebenso wie das Erzwingen von sexuellen Handlungen, das Bloßstellen vor Freund*innen, Ein- oder Aussperren, alltägliche Erniedrigungen und vieles mehr. Das sind keine Zeichen von Liebe. Auch nicht, wenn es hinterher Blumen gibt. Auch nicht, wenn beide Partner*innen gewalttätig sind.
Wenn Gewalt einmal Teil einer Beziehung geworden ist, verschwindet sie nicht von allein. Sie können dieses Thema auch im Rahmen der Schwangerschaftsberatung ansprechen. Wir haben Schweigepflicht und unternehmen keine Schritte ohne Ihr Einverständnis.


Kinder und Paar­beziehung

Kinder brauchen stabile Beziehungen. Sicherheit. Das heißt nicht, dass die Eltern zusammenleben oder einander lieben müssen. Wenn Eltern partnerschaftlich und fair miteinander umgehen, geht es den Kindern in der Regel gut. Auch wenn sich der Beziehungsstatus verändert. Auch wenn sich Wohnsituationen ändern.
Kinder kommen emotional in Schwierigkeiten, wenn Elternteile schlecht übereinander reden oder wenn sie versuchen, die Kinder auf ihre Seite zu ziehen.
Durch Beziehungsgewalt werden Kinder immer stark belastet, auch wenn sie nicht Zeug*innen körperlicher Gewalt werden.

Noch Fragen?

Wir beraten Sie gern persönlich. Anonym und kostenlos. Wertschätzend und empowernd.